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Endlich: Demonstration fürr ausreichende und gesicherte Unterrichtsversorgung
Geschrieben von: Gabriele Uhlmann   

"Kinder fördern und fordern!", lasen wir auf den Plakaten der FDP als Patentrezept. Mit diesem Stabreim also sollen alle schulischen Probleme gelöst werden. Die Schulen werden ja auch saniert, in der Tat längst ürberfällig und jahrelang von der Elternschaft gefordert. Davon wird aber auch nicht eine 2 mehr geschrieben, höchstens gibt es ein paar Harnwegsinfekte weniger, also fürr einzelne Kinder weniger Unterrichtsausfall. Keineswegs kompensiert das die von den PolitikerInnen seit Jahrzehnten betriebene Ausblutung der Bildung u.a. in Form von Unterrichtsausfällen. Einen nachweislich, eklatanten Unterrichtsausfall fürr alle Kinder beklagen die Eltern. Wie reagiert die Politik in Hannover darauf?

Mehr Unterricht in immer kürrzerer Zeit lautet die Devise. Wir fürhlen uns erinnert an die Zeiten der Planürbererfürllung in der DDR. Die wenige Zeit, in der sich das Lehrpersonal nicht im Krankenstand befindet, ausnutzen und weitere Stunden hineinstopfen. Wir erinnern uns gerne: die Produkte aus der DDR waren selten lange funktionstürchtig und sorgten so unfreiwillig fürr Heiterkeit. Bei unseren Kindern aber hört der Spaß auf ! Trotzdem bleibt es beim Fordern statt Fördern, ein Abladen der Schuld auf die Schwächsten, letztendlich eine ürberforderung.

Kindern sind heutzutage mehr als je zuvor in einen professionell anmutenden Schulalltag eingespannt. Sie sind Profi-Kinder. Besonders betroffen sind die GymnasiastInnen. Die Zeit zum Abitur wurde von ehrgeizigen PolitikerInnen auf 12 Jahre gesenkt, dies allerdings ohne den Stoff zu kürrzen. Zusätzlich mürssen jetzt sog. AG-Punkte gesammelt werden, um ürberhaupt zum Abitur zugelassen zu werden. Was an der Basis los ist, wissen nur die Eltern oder LehrerInnen, die noch schulpflichtige Kinder haben. Vor allem die Kleinen kommen jetzt nach einem oft zehnstürndigen Tag erschöpft nach Hause, zudem ausgehungert (denn das in der Tat schlechte Kantinenessen ist sein Geld nicht Wert; aber das ist eine andere Geschichte...). Weil das wohl immer noch nicht genug gefordert ist, mürssen noch große Mengen an Hausaufgaben erledigt werden. Fürr die Kinder der fürnften, sechsten und siebten Klassen bleibt also kaum noch Zeit zum Spielen mit Freunden. Diese Altersgruppe bekommt die neue Regelung mit aller Härte zu spürren. Die Auswirkungen betreffen die ganze Familie. Unter der Woche findet kein Familienleben mehr statt, man sieht sich noch zum Frürhstürck und isst, wenn ürberhaupt, gemeinsam Abendbrot, nachdem die Eltern noch Vokabeln abgehört und Aufgaben erklärt haben. Am Wochenende ist dann endlich ein wenig Zeit zum Spielen mit Freunden, aber kaum fürr Familienleben, denn auch jetzt muss noch fürr irgendeine Arbeit gelernt werden.
 
"Nichts ist schlimmer, als der Jugend Schulden zu hinterlassen", so wird Hoffmann auf der Homepage der CDU zitiert.
Abgesehen davon, dass er der Jugend mittels verdeckter Kredite und Gebürhrenverpfändung der Abwasserwirtschaft Schulden in Höhe von mehreren hundert Mio. € fürr die nächsten 30 Jahre aufgehalst hat, gibt es doch noch Schlimmeres: zum Beispiel der Jugend die Chance zu nehmen, sich später selbst ernähren zu können, durch einen guten Beruf, auf der Grundlage einer guten Schulausbildung. Die Basis dafürr ist auch ein gutes, gesundes Nervenkostürm. Was davon allerdings in 8 Jahren bei den AbiturientInnen noch ürbrig ist, wenn ürberhaupt noch welche ürbrig sind, wird hoffentlich eine Studie offen legen.

Den Kindern auf so vielfältige Weise das Wasser abzugraben, ist nicht mehr nur eine "Jugendsürnde" in völlig neuer Bedeutung, sondern eine unentschuldbare Versürndigung an der Jugend !

Die Elternschaft der Hoffmann-von-Fallersleben-Schule in Braunschweig will das nicht länger hinnehmen. Sie sind die InitiatiorInnen der „Demonstration fürr ausreichende und gesicherte Unterrichtsversorgung“, die Anfang nächsten Jahres stattfinden soll. Jahrelang war Vergleichbares aus der bis hierhin eher phlegmatischen Elternschaft Braunschweigs nicht zu vernehmen. Denn wenn Eltern zum Elternabend gehen, sich auf ein Stürhlchen setzen und die Lehrerin das Klassenzimmer betritt, werden sie durch eine wundersame Macht selbst wieder zu Kindern: Trauen sich nicht, den Mund aufzumachen, bleiben auch noch stumm, wenn ihren Kindern von ganz oben Ungerechtigkeit wiederfährt. Erst nach Aufforderung folgt die wichtigste und häufigste Frage: „Welche Gewichtung hat bei Ihnen die mürndliche Mitarbeit?“

Die neue Initiative bestehend aus Schürler- und Elternrat der Hoffmann-von-Fallersleben-Schule Braunschweig lädt Anfang November zur Vorbereitung der Demo ein. Die Mitarbeit aller Eltern und Schulen ist ausdrürcklich erwürnscht, mürndlich und tatkräftig. Zugabe sei ein Brief an die Landesschulbehörde.

Ort: Aula der Hoffmann-von-Fallersleben-Schule (ehem. Sackringbad)
Zeit: Di, 7.11.2006, 20 Uhr

Flyer der Veranstaltung
Musterbrief an die Landesschulbehörde

Weitere Infos: Stadtelternrat