17.05.10 Wallanlagen werden Weltkulturerbe – nicht lächerlich |
Geschrieben von: Bernd Müller
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Das Umweltzentrum hat am Donnerstag am 6. Mai in der Alten Waage eine Veranstaltung zum Thema: Wallanlagen werden Weltkulturerbe abgehalten. Auf dem Podium war man sich einig, dass die Wallringanlage insgesamt erhalten bleiben sollte. Der Architekt und Stadtplaner Wiechers wies auf die Notwendigkeit hin, die Unterlagen sehr sorgfältige vorzubereiten. Der Stadtheimatpfleger Herr Gruner bemerkte, selbst wenn das Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt sein würde, sehe er die Aktionen als wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Wallanlagen. Herr Dittmann vom BUND führte aus, dass der Grüngürtel der Wallanlagen mit den vielen wertvollen Bäumen einen wichtigen Beitrag für das Stadtklima leistet. In diesem Zusammenhang sollte die Baumschutzsatzung zumindest für die Wallanlagen gelten. Der Vertreter der Initiative „Wallanlagen werden Weltkulturerbe“ Herr Gaedecke zählte auf, wie viele wichtige Kulturgüter entlang der Wallanlagen stehen. Auch bemängelte er falsche Aussagen der Stadtverwaltung zum Thema. In der anschließenden Diskussion befürworteten mehrere Redner das Vorhaben „Wallanlagen werden Weltkulturerbe“. Wie man aber verhindern kann, dass die Wallringsatzung durchlöchert wird: D.h. Mischgebiet statt Wohngebiet bleibt zurzeit offen. Ein krasses Beispiel ist der Verkauf der Villa Loebbecke im Inselwallpark, das Gebäude soll jetzt komplett als Büro genutzt werden. Eine Folge davon ist, dass erheblich mehr Parkplätze angelegt werden müssen. Die Stadtverwaltung will am 19. Mai ihr Gesamtkonzept zum Wallring vorstellen. Durch die Initiative wird endlich eine breite Diskussion über die Stadtentwicklung in Gang kommen. Die Bürger sollten sich kräftig einmischen, damit eine verträgliche Entwicklung möglich ist. |
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15.05.10 Flughafenausbau: Keine Rodung und keine Baustelle im Querumer Forst? |
Geschrieben von: Ralf Beyer
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Im Zuge des Flughafenausbaus werden zur Zeit trotz eines Verbots mitten in der Vegetationsperiode vom 1. März bis zum 30. September im Querumer Forst Rodungsarbeiten durchgeführt. Die Braunschweiger Zeitung titelte zutreffend am 6. Mai 2010: „Am Flughafen beginnt Wurzelrodung“. Die gerodete Fläche ist auch für einen Laien gut erkennbar. Quelle: www.waggum.de |
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14.05.10 Straßenausbausatzung |
Geschrieben von: Bernd Müller
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Die Bürger der Husarenstraße zwischen Herzogin-Elisabeth-Straße und Ring haben viele Briefe an die Verwaltung geschrieben, die aber im Kern nichts an der Sache ändern. Es geht um einen neuen Aufbau des Straßenbelags, der Belag zeigte in den vergangenen Jahren keine Schäden und wurde vor einigen Jahren im Zuge der Erneuerung von Gasleitungen oberflächlich erneuert. Ein mehr als 100 Jahre alter Abwasserkanal ist der eigentliche Anlass für die Straßenausbaumaßnahme. Die Kostenverteilung erfolgt bei ungefähr 1,5 Mio. € zu 75% zu Lasten der Bürger. Immer da, wo die privatisierten Stadtwerke, heute Veolia das nicht instand gehaltene Abwassernetz erneuern wollen, wird die Straße insgesamt auf voller Breite erneuert. Gegen diese Geldschneiderei wehren sich jetzt auch die Bürger mit Hilfe eines Rechtsanwalts. |
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14.05.10 Quatsch im Internet |
Geschrieben von: Matthias Bosenick
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Satire in Braunschweig, gar noch kritische gegenüber der Stadtverwaltung oder, noch schlimmer, dem Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann, darf nicht sein. Es ist schlimm genug, dass es überhaupt kritische Stimmen am politischen Vorgehen in der Löwenstadt gibt – sich aber auch noch darüber lustig machen: geht nicht. Geht gar nicht!
Also erhielt ein gewisser Herr Georg Jahnsen verdienterweise Anrufe aus der Stadtverwaltung, doch bitte seinen ironischen Text zum Thema "Wildpinkeln" aus dem Internet, dem bösen unkontrollierbaren, zu entfernen, weil ihm sonst eine Strafanzeige drohe. Mitarbeiter der Stadtverwaltung hatten – unklar, ob aus vorauseilendem Gehorsam, auf Anweisung oder aus Langeweile – relativ zeitnah folgende Internetseite entdeckt:
Top-5-Pissecken in Braunschweig
http://kompetenzmonopol.blogspot.com/2008/03/top-5-pissecken-in-braunschweig.html
Da macht sich dieser Herr Jahnsen also über Braunschweig lustig! Das, so der berechtigte fernmündliche Aufruf bei dem respektlosen Satiriker, solle er stante pede löschen. Ein völlig normales Vorgehen – umso verwunderlicher, dass Herr Jahnsen sich wunderte und mit der Sache an die Öffentlichkeit ging. Die teilte offenbar seine Meinung. Bevor die Öffentlichkeit nun möglicherweise mit Bomben warf – man kennt ja den Mob –, reagierte die Stadt vorsichtig-erschrocken und prompt, nein: ließ reagieren:
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13.05.10 "Faschismus und Militarismus sind Zwillinge" |
Geschrieben von: Uwe Meier
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Am 8. Mai hat sich zum 65. Mal die Befreiung vom Hitlerfaschismus gejährt. Eine nachdenkliche und kritische Ansprache zu diesem Jahrestag hielt Dr. Helmut Kramer im Rahmen einer Gedenkfeier des Bündnis gegen Rechts an der KZ-Gedenkstätte Schillstraße.
Es schreibt und liest sich so einfach, das Wort "Hitlerfaschismus". So anonym, leicht abstrakt, vielleicht etwas abgegriffen, so als wenn er einfach so gekommen und wieder gegangen wäre. Nein, so war es nicht: es waren Menschen und Unmenschen, die ihn herbeigeführt, gestützt, bejubelt und nicht selbst abgeschafft haben. Wir mussten befreit werden, ob wir wollten oder nicht. Und Zehntausende aktiver Täter und Schreibtischtäter, einschließlich die nachfolgenden unverbesserlichen NPD-Anhänger, machten in Bundesdeutschland und vor allem auch in Braunschweig Karriere - und prägten den neuen Staat im Justizwesen und in den Verwaltungen entscheidend mit. Darunter viele Juristen, die Blut an den Händen hatten. Keiner wurde von denen verurteilt.
Ist der Geist dieser frühen Jahre noch heute spürbar? Auch dieser Frage geht Dr. Helmut Kramer in seiner wichtigen Ansprache "Faschismus und Militarismus sind Zwillinge" nach. In "Justizgeschichte aktuell" sind wesentliche Veröffentlichungen von Herrn Dr. Kramer eingestellt. Ihm ist Dank zu sagen und großen Respekt zu bezeugen vor einer einmaligen Lebensleistung. Er ist einer der wenigen Juristen Deutschland, die bis heute nicht locker lassen bei der Aufarbeitung eines furchtbaren Teils der deutschen Justizgeschichte, die noch lange in die Bundesrepublik hineinwirkte.
Hier die vollständige Ansprache zum 65. Jahrestag des 8. Mai in Braunschweig als pdf.
Mit dieser Einführung für Dr. Kramer, die mir wichtig war, verabschiede ich mich bei den Lesern von unser-braunschweig.de. |
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